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110-5258 Cleve III, Hendrick van
(ca. 1525 Antwerpen ca. 1589). Der Turmbau zu Babel. Öl auf Eichenholz. 1570-80. 74 x 98 cm. 4-Bretter Parkettierung. Verso auf verblasstem Stempel mit Erwähnung "Parquetiert von Th. Jone(?), Berlin V.W., Kochstraße 85". In profiliertem Holzrahmen wohl aus dem späten 19./frühen 20. Jh.
Verso auf Etikett hs. mit Zuschreibungshinweis an "Jodocus de Momper" und "Wilhelm van Nieulandt". - Beigelegt: Gutachten von Dr. Klaus Ertz vom 29.04.2019 mit Bestätigung der Authentizität und Datierung des Gemäldes. / Bericht von Anne Wienecke (heute: Harmssen, Abteilungsleitung der Restaurierungswerkstätten der MHK Kassel) zu von ihr 1988 ausgeführten Restaurierungsmaßnahmen im Herzog Anton Ulrich-Museum, Braunschweig. / Vom Eigentümer erstellte Besitzerfolge. - Provenienz: Das Gemälde stammt aus nordwestdeutschem Privatbesitz. Laut dem Eigentümer wurde es in den späten 1890er Jahren vom Ur-Großonkel (Landwirt und Kunstsammler aus dem Kreis Sarstedt b. Hannover) in Berlin erworben und auch in dieser Zeit parkettiert (darauf Zuschreibungsetikett und Stempel). Bei einer Erkundigung zur Bestimmung des Urhebers beim Rijksmuseum Amsterdam Mitte der 1970er Jahre gab es den ersten Hinweis auf Hendrick van Cleve III. - Von diesem Künstler konnten bis heute zwei weitere Varianten des Turmbaus zu Babel sicher zugeschrieben werden: Eine befindet sich seit 2016 im Privatbesitz, während eine weitere in der Sammlung des Kröller-Müller Museums in Otterlo ausgestellt ist. Dieses öffentlich zugängliche Ölbild auf Kupferplatte zeigt den sechsgeschossigen Turm sich kegelförmig gen Himmel verjüngend. Vor dem Bauwerk überkreuzen sich zwei von einer scheinbar göttlichen Lichtquelle erleuchtenden Rampen, die den Turm verstärkt zentralperspektivisch in der Komposition platziert. Der Vordergund wird von einer reichen Personenstaffage aus Bauplanern, Achitekten, Handwerkern und Kaufleuten dominiert. Dieser formale Bildaufbau und der vielfältige Detailreichtum ist ebenfalls in der hier präsentierten Variante ersichtlich. Der Turm ist höher, fortschrittlicher und hat mittlerweile über zehn Geschosse erreicht. Die bauliche Entwicklungsphase scheint sich ausgeschöpft zu haben. Anders als bei der Variante aus Otterlo ist hier rechts im Vordergrund König Nimrod mit seiner Gefolge zu sehen. Der Baumeister hat den zeichnerischen Entwurf finalisiert und führt diesen den Gästen aus dem Orient vor. Doch scheinbar lassen Sprachbarrieren eine gemeinsame Lösung nicht zu und dem nunmehr himmelhohen Turm droht der Absturz. - Sehr gut erhalten. Der alte Firnis wurde gänzlich gesäubert und anschließend dünn überfirnist. Retuschierungen der Farbabplatzungen, überw. in den Randbereichen. Die wenigen Fehlstellen wurden farbig korrigiert. Die ursprünglichen, in feiner Lasurtechnik aufgetragenen Malschichten sind somit überwiegend erhalten geblieben.
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findet von 4.-6. Dezember 2024 statt
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KIEFER Pforzheim
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