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134-50

Biondo, Flavio.


 
[Historiarum ab inclinatione Romanorum imperii decades, beginnt auf dem ersten Blatt]: Decadis primae Liber primus Blondi Flavii Forlivie(n)sis historiarum ab inclinatio(n)e Romanoru(m) liber primus. [Mit den Additiones von Johannes Antonius Campanus]. Venedig, Ottaviano Scoto, 16. August 1483. Fol. Römische Type, 42 Zeilen und Kopfzeile; einspaltig gedruckt. 371 unnum. Bl. (mit dem ersten weissen Blatt; ohne Bl. s10; Lagenzählung: a-l8, m-r10, s1-9, t-z10; A10-C10, D8, E8, F10-M10, N8-S8). Mit schöner Renaissance-Bordüre auf dem ersten bedruckten Blatt, mit grosser eingemalter Initiale "R", am Fuss Wappenkartusche mit dem Wappen Cesare Borgias als Duc de Valentinois. Moderner Kalblederband mit goldgeprägtem Rückentitel und blindgeprägten Rücken- und Deckelornamenten; in den Vorderdeckel Fragment eines alten (venezianischen ?) Einbands eingelassen mit dem Portrait Julius Caesars.  
 
ISTC Nr. ib00698000. BMC V, 277 (IB 21194). Goff B-698. Erste Ausgabe des Hauptwerks des aus Forli stammenden Humanisten (1392-1463), der Geschichte Europas seit dem Untergang Roms bis in Biondos Gegenwart, wobei er sich auf die zuverlässigsten Quellen stützte. Biondo schrieb das Werk in den Jahren 1439-1453, Biondo wendet das damals aufkommende Dreiteilungsschema - Antike, Mittelalter, Neuzeit - auf sein Geschichtswerk an. Biondos Geschichtswerk hat als erstes einen wahrhaft europäischen Gesichtsblick: "Il valore delle 'Decades' consiste, oltre che nell'accurato studio critico delle fonti, nel fatto che per la prima volta vi è tracciato un quadro complessivo della storia non solo italiana ma europea, in cui, ed è questo un altro aspetto originale, anche l'età medievale è vista come un periodo di preparazione alla età moderna, e quindi, per quanto di decadenza, degno di studio" (Dizionario enciclopedico della letteratura italiana, I, 383). - Das Wappen auf der ersten Seite legt nahe, dass es sich um Cesare Borgias Exemplar handelt; das Wappen als erster Duc de Valentinois führte Cesare Borgia seit 1498 - die Belehnung mit dem in der Provence gelegenen Herzogtum war der Dank König Ludwigs XII. dafür, dass Cesare Borgias Vater, Papst Alexander VI. die Ehe des französischen Königs geschieden hatte. Cesare Borgia hatte sich als Student an der Universitäten von Perugia und Pisa ausgezeichnet. Es ist durchaus möglich, dass er den dicken Band tatsächlich gelesen hat. Die zahlreichen zeitgenössischen Marginalien im Band sind leider nicht von seiner Hand. Sie stammen von zwei verschiedenen zeitgenössischen Händen - die eine weist eine sehr schöne und leicht lesbare typische Sekretärsschrift auf, die zweite ist eine wildere Hand. Die Marginalien sind beim Binden etwas beschnitten worden. Durchgehend etwas stockfleckig, hin und wieder Feuchtigkeitsspuren. Feuchtigkeitsschäden in den Aussenrändern der letzten ca. fünfzig Blätter alt durch Papierstreifen sachkundig restauriert. Der schlimmste Fehler ist das Fehlen von Blatt s10.
 
Biondo, Flavio. | Bild Nr.1Biondo, Flavio. | Bild Nr.2

Biondo, Flavio. | Bild Nr.1

Biondo, Flavio. | Bild Nr.2

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findet von 4.-6. Dezember 2024 statt



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Kapitel:
Alte Drucke, Handschriften und Theologie
 
Sachgebiete:
keine