Auktionshaus Kiefer
Steubenstraße 36
75172 Pforzheim
Telefon 07231 / 92 32 0
http://www.kiefer.de


Auktion 136:

Translator:

  Auktion 53
Kontext-Informationen
deutsch englisch
 
Sie befinden sich momentan innerhalb einer abgeschlossenen Auktion.
Alle Artikel sind bereits verkauft. Es können keine Gebote mehr angenommen werden.
 
 


 
53-1899

(Simler,J.W.).


 
Kinderspiegel: worin Segen und Fluch zuersehen. Einer Tugendliebenden Jugend in Zürich ab der Bürgerbibliot(hek): für das 1666. Jahr verehrt. Zürich 1666. Einblattdruck in Kupferstich, Plattengr. 23 x 15 cm. mit 2 Abb. von Con(rad) Meyer (Blattgr. 42 x 34,5 cm). Unter Passep. mont.  
 
Brüggemann-Brunken 1064 (mit ganzs. Abb.). - Äußerst seltenes "im Antiquariat kaum mehr zu findendes" (H. Rohr) Neujahrsblatt der Bürgerbibliothek in Zürich. - "Die beiden Bilder (mit durchgehender Landschaft im Hintergrund) präsentieren exemplarisch zunächst Jakob, der den erschlichenen Segen von seinem Vater Isaak empfängt, während man in einem Durchblick Esau auf der Jagd nach Wild sieht, sodann Absalon bei seinem schmählichen Ende nach der Verschwörung gegen den Vater David. Die durch weitere Bibelsprüche abgestützte Lehre mahnt die Kinder, ihre Eltern und Vorgesetzten zu ehren und ihnen Gehorsam zu leisten" (Brüggemann-Brunken). - Der berühmte Züricher Kupferstecher Conrad Meyer (1618-1689), der an die tausend Blätter radierte, wird als Begründer der Neujahrsblätter vermutet (vgl. auch Thieme-Becker XXIV, 467). Der Verfasser des Hauptverses ist J. W. Simler (1605-1672), protest. Pfarrer, Kircheninspektor und Dichter in Zürich. - Insgesamt erschienen von 1645 bis 1758 114 Neujahrblätter der Bürgerbibliothek. - "Der einzigartige Brauch der Publikation von Neujahrsblättern für die Jugend Zürichs, viel später von verschiedenen anderen schweizerischen und einigen deutschen Orten übernommen, reicht in der Entstehungszeit bis zur Mitte des 17. Jh. zurück... Es war damals Sitte, dass die Kinder von Mitgliedern kultureller Gesellschaften und Institutionen am Berchtoldstag einen Geldbetrag zum Beheizen der gesellschaftseigenen Trinkstuben überbrachten... Bei dieser Gelegenheit wurden die Kinder mit Kuchen oder dem klassischen Gebäck der Zürcher, den "Tirggeli" und mit Veltlinerwein bewirtet. Die Bewirtung wurde später von der Bürgerbibliothek durch die Uebergabe eines Neujahrsblattes ersetzt und damit die Einrichtung der Neujahrsblätter begründet... Die illustrierten Blätter in dieser bilderarmen Zeit müssen die Jugendlichen von damals stark beeindruckt und erfreut haben. Sie gehören in Bezug auf die allgemeine Kinderliteratur zu den frühesten Kinder-Periodica" (H. Rohr in Zürcher Neujahrsblätter. Beschreibendes Verzeichnis. Zürich 1971; verz. vorliegendes Blatt nicht). - Schönes unbeschnittenes Exemplar.
 
(Simler,J.W.). | Bild Nr.1

(Simler,J.W.). | Bild Nr.1

Nächste Auktion 136

findet von 4.-6. Dezember 2024 statt



NEU:

Live-Bieten


KIEFER Pforzheim
Tel. +49 (0)7231 / 9232-0
Ähnliche Artikel