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(Pfintzing,M.
Die geuerlicheiten und einsteils der geschichten des loblichen streytparen und hochberümbten helds und Ritters herr Tewrdannckhs (hrsg. von Melchior Pfintzing). Nbg., Hans Schönsperger d. Ä. (1517). Fol. 280 (statt 292) Bl. Mit 114 (statt 118) num. Holzschn. von Leonhard Beck, Hans Schäufelein, Hans Burgkmair, Erhard Schön, Wolf Traut, Jörg Breu d.Ä., Hans Weiditz u. Meister N.H. Moderner Kalbslederband über Holzdeckeln unter Verwendung der alten blindgeprägten Deckelbezüge, Schliessen erneuert.
VD 16, M 1649. Adams P 962. Dodgson I, 254, 419, 504 u. II, 7, 58, 109, 123, 147, 198. Murray 329. Muther 845. Panzer, DA I, 408, 885. Proctor 11180. Erste Ausgabe des wohl schönsten Holzschnittbuches aus dem ersten Viertel des 16. Jh., der für die Holzschnittillustr. in Deutschland bedeutensten Zeit. - Der Theuerdanck wurde auf Veranlassung Kaiser Maximilians I gedruckt. In 116 Versen werden die Heldentaten verherrlicht, die er auf seiner Reise zu seiner Braut Maria von Burgund und auf der gemeinsamen Rückreise vollbrachte. Ein großer Teil der Verse stammt von Maximilian selbst; 1505 hatte er bereits damit begonnen u. 1512 war, unter Mitwirkung seines Freundes Sigismund von Dietrichstein, das Werk größtenteils schon vollendet. Erst 1517 wurde es von Maximilians Sekretär Melchior Pfintzing erstmals publiziert, nicht für den Handel, sondern ausschließlich zum Gebrauch des Kaisers. Nach dessen Tode verschenkte man zur Erinnerung an ihn wenige Exemplare an Prinzen und andere hochgestellte Persönlichkeiten. Der schöne Druck - der einzige von Schönsperger in Nürnberg - in der eigens von Vizenz Rockner gezeichneten Theuerdanck-Type (aus der sich die Fraktur entwickelte). Von Dodgson werden die Holzschnitte wie folgt zugewiesen: von Schäuflein 10, 13, 16, 21, 26, 30, 32, 39, 42, 45, 46, 48, 50, 57, 58, 69, 70, 72, 87 u. 105 (zus. 20), v. Burgkmair 22, 36, 44, 47, 49, 61, 63, 102, 109, 113-115 u. 118 (zus. 13), v. Schön 20, 34 u. 38, von Traut 40 u. 79, vom Meister N.H. 14, von Weiditz 25 (fraglich), von Breu 31; die übrigen 77 sind von Beck, der außerdem 21 Holzschnitte überarbeitete. - Exemplar auf Papier, die Holzschnitte meist in guten Abdrucken. - Es fehlen die num. Holzschnitte 1-2, 92 u. 111, sowie 12 Bl. (Lage a1-8, F4-5, N5 u. ?). 5 Bl. am Anfang mit unterl. Randausrissen (ohne Textverlust), Bl.A6 mit unterl. Randausriss (Textverlust in Hs. ergänzt). B. A7-8 mit anges. Eckabriss u. gekl. Randeinrissen. Die unt. Blattränder durchgeh. fingerfleckig. Im ob. Blattrand durchgeh. knapp beschnitten. Fast durchgeh. kl. Wurmlöcher, tls. auch in den Abb. Mehrere kl., unbedeutende restaur. Randläsuren u. Eckabrisse. Bl. D8 mit Marginalien von alter Hand. Bl. P4-7 mit unterl. Randausriss (bei num. Holzschn. 118 bis in d. Rahmen reichend). Einige Bl. leicht braunfleckig.