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Auktionshaus Kiefer
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Auktion 68
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68-2729 (Trömer,J.C., Pseud.:) Deusch-Francos.
Die Avantures von Deutsch Francos mit all sein Scriptures und mit viel schoen Kuffer-Blatt viel lustigk ßu les. Uff kroß kroß allerknäd. Comentement es iß kedruck. Es iß ßu bekomm ßu Dresß, ßu Leipßigk... ok ßu Nurnberg... Nbg., J.G.Lochner, (1745). Kl.4°. Titelkupfer (Bildnis des Autors), gestochener Titel m. Vign., 5 Bl., 568 S. m. 2 gestochenen Textvign. (darunter 1 Ansicht Dresdens), 3 Bl. Register, 9 gefaltete Kupfertaf. Neuer Ppbd. (Stellenw. braun- u. fingerfl., Taf. teilw. etwas einger. u. knittrig, wenige m. kl. Ausr.; 1 Taf., 1 Überleger u. das letzte Bl. in Photokopie).
Erste Ausgabe einer curiosen Autobiographie in "Deutsch Francoesische Manier". - Johann Christian Trömer, wahrscheinlich einer der lustigen Räte am Hofe August III., Königs von Polen, hat die spätbarocke deutsche Literatur in der Gestalt des "Jean Chrestien Toucement der Deutsch-Francos" belebt und erheitert. In seinem von ihm meisterhaft beherrschten und leichthin in Alexandriner abgefaßten (doch nur laut gelesen zu verstehenden) dt.-frz. Kauderwelsch berichtet er von Stationen seines abenteuerlichen Lebens und von Personen, denen er begegnete. So beschreibt er eine "Lustbarkeit in Dreß, als Kroße Potentat (Friedrich Wilhelm I. von Preußen) an diese Orth keweß", das "kroße Campement, die iß keweß in Sackse Land incomparablement, ßu Ehr und ßu kroß Plaisir vor Koenigk aus der Preuß", beschreibt die "schön Rarité" sowohl von Potsdam und Berlin als auch von Paris und "alle Raritées was ßu St. Petersburg in Abondance ßu seh". Er besingt in einem satirischen Gedicht den russischen Zaren als "Kroß Gouverneur von alle Wind" und den "Monsieur Petrill, Praetendent von die Königkreigk Samojett" als "Gouverneur von die Renn Thier", besingt Herzoginnen und Prinzessinnen und macht sich lustig über einen Dichter "Parthenomus, uff Deusch Ehrr Pinsel-Mann, mit lahm poetisch Fuß". Ohne Hemmungen schildert er aber auch seine amoureusen Abenteuer mit einer "Dame Pretieuse" und mit der "curieusen Ev", die ihm "was kemauß". Als rührender Nachruf ist eine "Parentation uff ehne Paucker-Mohr" gemeint, der Pauker und Tambour und "mein kut Camrad" war. - Goed. IV/1,40,12; Faber du Faur 1720.
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Nächste Auktion 136
findet von 4.-6. Dezember 2024 statt
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