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73-171 Sängerkrieg auf der Wartburg.
Der Zwergenkönig Laurin und das Ende Dietrichs von Bern. Fragmente aus einer mittelhochdeutschen Handschrift um 1300 mit höchst seltenen, ungewöhnlichen Texten. Die 4 Fragmente sind Teile eines Doppelblattes (ca. 30x38 cm), die als Einbandmakulatur gedient haben. Die Seiten sind zweispaltig von einer Hand in schöner gotischer Buchschrift geschrieben, die teils unterschiedlich stark berieben, bzw. verblasst ist. Oben auf Bl. 2r sind zwei kleine Figuren in schwarzer Federzeichnung eingefügt (vermutl. nachträglich, 14.Jh.?), eine mit Krone. Zwischen Bl. 1 und 2 Textlücke (Verlust eines oder mehrerer Doppelblätter). Rubrizierung, rote Initialen und Überschriften. Zum Inhalt: Das I. Blatt enthält Teile von Strophen aus dem "Frauenlob", dem I. Teil der wohl um 1260-1280 entstandenen Dichtung über den "Sängerkrieg auf der Wartburg", und zwar recto Str. 7. V. 1-5; Str. 8. V. 1-7. 12-17: Str. 9. V. 14-16: Str. 10. V. 1-4 u. 9; verso Str. 10, V. 10-12; Str. 11, V. 9-14; Str. 12, V. 5-8. Siehe: Der Wartburgkrieg, krit. hrsg. von J. A. Rompelmann, Amsterdam 1939, S. 153-158. Die Fragmente bieten im Vergleich mit der Edition zahlreiche Textvarianten. Ein Teil der Zeilen ist durch Beschnitt unvollständig. Der Text von Blatt 2 scheint zunächst inhaltlich von den vorausgehenden weit entfernt. Er führt in den Sagenkreis um Dietrich von Bern, und zwar hier um Vorgänge, die zum vorgetäuschten Ende Dietrichs führen, der angeblich in einem feurigen Berg (einem Vulkan) verschwindet. Der Zwergenkönig Laurin, den offenbar eine der beiden erwähnten Figuren oben auf S. 2 darstellt - er trägt eine Krone - ist maßgeblich in das Geschehen verwickelt. Es handelt sich hier um einen vermutlich Ende des 13. Jh's entstandenen Nachtrag zur Dietrich-Sage, der nur in ganz wenigen Handschriften überliefert ist, und zwar überraschenderweise in Verbindung mit Texten des "Wartburgkriegs", also wie im vorliegenden Fragment. Vgl. dazu: Joachim Heinzle. Einführung in die mittelhochdeutsche Dietrichepik, Berlin 1999,1. 8 f., 160-162. Zwischen den Inhalten von Blatt l und Blatt 2 besteht also ein unmittelbarer überlieferungsgeschichtlicher Zusammenhang. Die Bedeutung der sehr seltenen interessanten Fragmente wird auch durch ihre frühe Entstehung unterstrichen (um 1300 oder sogar früher: letztere Datierung von Bernhard Bischoff in einem Schreiben vom 22. 4. 1982).
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Nächste Auktion 136
findet von 4.-6. Dezember 2024 statt
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