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  Auktion 82
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82-14

Weise,N.


 
Prognosticon astrologicvm. Von dem 1572. bis auff das 1588. Jar wehrende, Dorinnen gründlichen vnd gewis angezeiget wird, was sich in obgemelten jaren künfftig begeben vnd zutragen werde... Ohne Ort, Drucker und Jahr (um 1571). Kl.4°. Mit Titelholzschnitt. 12 nn. Bl. - (Beigebunden:) J. S. Prophecey auf 50 Jar (und weitere kurze astrologische Texte). Deutsche und lateinische Handschrift auf Papier, um 1570. 3 nn. Bll., davon 5 SS. beschrieben. Kart. unter Verwendung e. alten Druckes.  
 
I. VD 16, ZV 18260; Zinner *2562 (dieser Druck?); vgl. Houzeau-Lancaster 14813 (andere Ausgabe). - Eine von etwa zehn heute bekannten Ausgaben, sehr selten: nur zwei weitere Exemplare scheinen bekannt zu sein. - Wie die bereits erwähnten zehn Ausgaben zeigen,war die Schrift überaus populär: weitere Drucke davon erschienen zusammen mit der Vorhersage des Ursinus, aber auch Übersetzungen ins Polnische und Dänische sind bekannt (s. Houzeau-L.). - "Im 1571...gedruckten "Prognosticon Astrologicum", das sich auf die Jahre von 1572 bis 1588 bezieht, schrieb der Mathematicus Nicolaus Weyse eine vergleichsweise noch günstige Prognose für die Jahre 1572-74. Es gehört aber zu den geradezu selbstverständlichen Bestandteilen dieser Art von Voraussagen, daß sie trotz guter Aussichten für das Wetter und den menschlichen Gesundheitszustand Unwetter und schlimme Krankheiten Voraussagen, auf die sich die Leser einzustellen haben. Seiner Kennnis der politischen Verhältnisse ist es zu verdanken, daß er in Frankreich und den Niederlanden politische Unruhen kommen sieht, die sicherheitshalber auch auf Welschland und Spanien ausgeweitet werden... Ausgesprochen düstere Perspektiven eröffnen sich dem Sterndeuter für für das Jahr 1574. Ganz Mitteleuropa wird von Kriegen, Aufruhr, Raub, Mord und Brand bedroht werden: die Ankündigung von Feldschlachten, großem Sterben und einer Pestilenz vervollständigen das beängstigende Bild. Weyse begründet das aus der Mondfinsternis am Ende 1573. Da Verfinsterungen als Vorzeichen gelten, treten ihre Wirkungen erst mit einiger Verspätung ein" (Weichenhan, "Ergo perit coelum..." Die Supernova des Jahres 1572 und die Überwindung der aristotelischen Kosmologie S. 450). - Über den Verfasser ist offenbar wenig bekannt. Er nennt sich hier nur "Mathematicus", aus anderen Quellen geht hervor, daß er in Erfurt tätig war. - Von besonderem Interesse ist der künstlerisch beachtenswerte Titelholzschnitt. Er zeigt verschiedene Szenen aus der Apokalypse wie Feuerregen, eine Reiterschaar (mit türkischer Fahne) und einen Widder: dieser steht schon bei den Griechen für den Kriegsgott Ares, ein Jahr, das im Haus des Widders beginnt, bedeutete im Frühjudentum ein Jahr apokalyptischer Katastrophen. - II. Das beigebundene Manuskript enthält zunächst eine "Prohecey auf 50 Jar" in Reimen: "Wenn man wird schreiben sechzig Jar// desselben wen ein ich war// zwo Sonn vertuncklung wird man sehn/ / Ein sechs punckt gros, die andr zehn. ..", gefolgt von einem lateinischen Zweizeiler, einer kurzen Vorhersage auf das Jahr 1560 in deutscher und einer weitern auf das Jahr 1569 in lateinischer Sprache. Bei der "Prophecey auf 50 Jar" handelt es sich vermutlich um die Vorrede zu einer umfangreicheren Schrift. Wer sich hinter den Initialen "J. S." verbirgt konnten wir leider nicht feststellen. Laut altem Eintrag (von Jan Kok?) handelt es sich dabei um ein Autograph Thurneyssers; laut freundlicher Mitteilung der Staatsbibliothek zu Berlin jedoch "ist sie in seiner unmittelbaren Umgebung, wohl in seiner Werkstatt und unter seiner Aufsicht entstanden"; sie stammt also vermutlich von einem seiner Mitarbeiter. - Aus der Sammlung des niederländischen Pharmazeuten, Universitätsprofessors und -rektors Jan Kok (1899-1982) mit seinem von J. Buning entworfenes Exlibris. - One of some ten editions, only two other copies are known. With a remarkable woodcut on the title. Bound with an astrological manuscript (5 pages) in German rhymes and in Latin, most probably written in the workshop of Leonhard Thurneysser.
 
Weise,N. | Bild Nr.1

Weise,N. | Bild Nr.1

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