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Auktion 84
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84-304 Mediavilla (Middleton),R.de.
In primus(-quartus) sententiarum questiones persubtilissime. 4 Teile in 2 Bänden. Venedig, Lazarus de Soardis 1507-1509. Fol. 4, 151 Bl, 4, 178 Bl.; 3, 157, 1 Bl., 12, 237 Bl. - Angebunden nach Teil 2: Ders. Quodlibeta: nunc primo... in lucem prodeunt assignatis vbique vt funditus sententie hauriantur doctorum locis. (Ebda. 10. Juli 1509). 4 nn., 43 num. Bl. (ohne d.le.w.). Hldrbde. des 19. Jhts. mit goldgepr. Rückentitel und etwas Rverg. (Tls. berieb., Kap. mit kl. Schabspuren).
Sehr schöner venezianischer Druck des aus dem Piemont stammenden Lazzaro de Soardi, eine typgraphische Augenweide. Umfangreicher und bedeutender Kommentar zu den Sentenzen des Petrus Lombardus in vier Teilen mit der beigebundenen Erstausgabe der ersten Veröfentlichung von Mediavillas "Quodlibeta". - Adams M 1419-1422; Bautz VIII, 212. - Richard von Mediavilla, OFM, ("Doctor solidus" gen.), Theologe frz. (Meneville) oder englischer Herkunft (Middletown, um 1249 - um 1308). - R. nahm sein Studium 1276 an der Universität von Paris auf, wo er seit ca. 1280/81 selbst Vorlesungen über die Sentenzen hielt. 1283 war er Mitglied einer Kommission, die die Schriften des Franziskaners Petrus Johannis Olivi (1248/49-1298) prüfte und zensierte. R. wurde 1284-1287 in Paris zum Mag. regens und 1295 zum Provinzial der Francia ernannt. Im Jahr 1296 hielt sich R. in Neapel auf, wo er in Beziehung zu Ludwig von Toulouse stand. Dieser, als Sohn Karls II. von Neapel Prätendent auf die Krone von Neapel, verzichtete im selben Jahr (1296) auf seinen Anspruch und trat in den OFM ein. - R. gab als erster Franziskaner nach Bonaventura einen vollständigen Sentenzenkomm. heraus. Außerdem verf. er Quaestiones disputae, Quodlibeta u. Homilien. Trotz seiner starken Verwurzelung in der augustinisch-franziskanischen Tradition, stand R. unter gewissem Einfluß des Thomas v. Aquin und gehörte vermutlich zum aristotelisch ausgerichteten Zweig der Franziskanerschule. R. darf zu den bedeutendsten und geschätztesten Franziskanertheologen des 13. Jh. gezählt werden. - Teil 3 und der Anfang von Teil 4 mit teils größerer Wurmspur (etwas Buchstaben- und Textverlust). Teil 1 und 2 nur am Anfang und Ende mit kleinen Wurmgängen - meist im weißen Rand. Vollständig und fast fleckenfrei. St.a.T. Bibl.-Exlibris. Abbildung siehe Tafelseiten
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Nächste Auktion 136
findet von 4.-6. Dezember 2024 statt
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KIEFER Pforzheim
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