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99-4293 Friedell,E.
Die Reise mit der Zeitmaschine. Phantastische Novelle. - Eh. Orig.-Manuskript von Egon Friedell. Umschlag und 63 eins. beschriebene Bl. In Orig.-Versandtasche aus der Zeit. (Gelaufen, mit tls. gestrichener Absenderangabe (Zsolnay Verlag, Bln, Potsdamer Str. 122 - Empfängeradresse: Egon Friedell, Kufstein/Tirol).
Das Manuskript liegt in einer braunen Kart.-Mappe, die als Umschlag zur Versendung gedient hat. Sie trägt einen Adressaufkleber mit der Adresse "Herrn Dr. Egon Friedell, Kufstein/Tirol" und den Stempel ""Rekommandiert". Das Absenderfeld ist durch abkratzen weitgehend gelöscht, doch ließ sich aus der übriggebliebenen Adresse "Berlin W 35, Potsdamerstr. 122 als Absender der Verlag Paul Zsolnay ermitteln. Der Poststempel ist überwiegend nicht mehr lesbar (Briefmarke abgelöst), auf der Rückseite der Mappe findet sich aber ein lesbarer Poststempel "Kufstein 13.IX.35" (Hinsendung ?). Die Vorderseite der Mappe trägt die Aufschrift in rotem Farbstift: Friedell Original-Handschrift zur Zeitmaschine. Die losen Blätter des Manuskriptes liegen in einem weißen Doppelbogen, der vorne die Aufschrift "Die Reise in die Vergangenheit" trägt. Das Manuskript ist durchgängig mit Bleistift geschrieben, zum Anstreichen verschiedener Punkte auf den ersten Blättern (Konzept ?) wurden verschiedene Farbstifte verwendet. Die ersten 6 Blätter enthalten wohl Stichworte, Gedanken, physikalische u. astronomische Daten etc., 1 Bl. mit der Überschrift: Auszuführen, gegeb.(?) nachzulesen (gegeb. ?) zu ändern. Diese Blätter mit Anstreichungen in Farbstift. Eine Reihenfolge der Blätter konnten wir nicht bestimmen, die Schrift ist hier etwas kleiner und mit spitzerem Bleistift geschrieben als im übrigen Manuskript. Das Papier ist durchgängig gleich, schwach kariert (rechteckig, hochkant) und einseitig beschrieben. Zum Vergleich des Mauskripts lag uns die erste Buchausgabe: Die Reise mit der Zeitmaschine. Vlg. R.Piper & Co., München, 1946 vor. Das Nachwort dieser Ausgabe ist dat. Februar 1946. Die gedruckte Ausgabe weist deutliche Unterschiede oder Abweichungen vom Manuskript auf. So beginnt der erste Brief im Manuskript: "Herrn H.G.Wells, London. Hochgeehrter Herr! Als ein begeisterter Verehrer Ihrer Schriften gestatte ich mir, mich mit einer Anfrage an Sie zu wenden, auf die Gefahr hin, von Ihnen für indiskret gehalten zu werden. Sie haben in ihrem im Jahre (leer) erschienenen wundervollen Roman "die Zeitmaschine" einen Gelehrten geschildert, der einen Apparat erfunden hat, mit dem er in die vierte Dimension, d.h. in die Zeit reisen kann...". Dieselbe Passage im Buch: "Mr. H.G.Wells, London. Wien am 3. Februar 1908. Hochgeehrter Meister! Ein begeisterter Verehrer, ja Verschlinger Ihrer sämtlichen Werke gestattet sich, eine bescheidene Anfrage an Sie zu richten, die Sie hoffentlich nicht allzu sehr belästigt. Sie haben in Ihrem vor längerer Zeit erschienenen prachtvollen Roman "Die Zeitmaschine" einen Gelehrten geschildert, der mit einem Apparat seiner Erfindung in die vierte Dimension, nämlich die Zeit, zu reisen vermag...". - Der Brief im Buch ist deutlich länger. Die Antwort auf diesen Brief ist im Manuskript unterschrieben: "Ihr H.G.Wells", im Buch: "Ihre aufrichtige Dorothy Hamilton, Sekretärin". Der dritte Brief im Manuskript (ohne Adresse) ist wohl wieder an H.G.Wells gerichtet (im Buch wohl ausgelassen): "Verehrter Meister! der herzhafte Ton Ihres Antwortschreibens vermag meiner fanatischen Bewunderung für Ihre Werke keinen Abbruch zu tun. Übrigens sind alle Genies Grobiane...". - Die Antwort: "Mein Herr! Mein Freund Mr. H.G.Wells hat Ihren zweiten Brief erhalten. Er wollte ihn zuerst gar nicht beantworten, aber ich habe ihm zugeredet... (unterschrieben) Missis Lydia Jackson, geb. Helmer". Es folgt auf dem nächsten Blatt: "Der Bericht des Mr. H.G.Wells, in deutscher Übertragung von Missis L.Jackson-Helmer. Es war am 24. Mai des Jahres (leer) gewesen, daß der Zeitreisende seine zweite Reise, und diesmal vermutlich in die Vergangenheit, angetreten hatte. Wir hatten noch am Abend vorher ausführlich über das Ziel seiner Fahrt debattiert...". - folgt durchgehender Bericht über 49 Blätter. Am Schluß: "...Plötzliche Sonnenfinsternis! Und so weiter." Übrigens, Sonnenfinsternis: Sollte vielleicht eine unvorhergesehene Verstellung der Sonne stattgefunden haben? Ohne Sonne gibt es keine Erdzeit, also auch keine Erdzeitmaschine. Unsere Astronomen wissen ja von diesen Dingen nie etwas Bestimmtes. Aber ich ließ diese müssigen Kombinationen und durchflog hastig die Zeitung (Schluß ohne Punkt). - The Time Machine. Original manuscript by Egon Friedell. Envelope and 63 onesided handwritten leaves in original mailing envelope (actually forwarded, with partly crossed out sender (Zsolnay Verlag, Berlin, Potsdamer Str. 122 to: Egon Friedell, Kufstein/Tirol).
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Nächste Auktion 136
findet von 4.-6. Dezember 2024 statt
NEU:
KIEFER Pforzheim
Tel. +49 (0)7231 / 9232-0
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